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Arbeitsgedächtnis trainieren und so Lernprozess fördern


lernenDa das Arbeitsgedächtnis (engl. working memory) und die exekutiven Funktionen grundlegende Voraussetzungen für unsere höheren kognitiven Fähigkeiten sind, ist es naheliegend zu fragen, wie sich das Arbeitsgedächtnis und die exekutiven Funktionen verbessern lassen und ob das auch den Lernprozess fördert. Ein entscheidendes Forschungsergebnis ist hier die Annahme, dass visuell-räumliche und verbale Information in unabhängigen Kurzzeitgedächtnissen mit jeweils begrenzter Kapazität gespeichert werden. Wahrscheinlich können Sie in jedem der Speicher nur etwa 5-7 Elemente gleichzeitig behalten, weshalb es etwas schwierig wird, sich eine Telefonnummer mit zehn oder mehr Ziffern zu merken. Wenn Sie sich eine lange Liste von Elementen merken wollen, können Sie sich die Unabhängigkeit der beiden Kurzzeitspeicher zunutze machen, anstatt sie gegeneinander arbeiten zu lassen. Müssen Sie sich z. B. an mehrere Wörter gleichzeitig erinnern, z. B. Personennamen, so könnten Sie einige der Wörter in Bilder umformen, sodass sich beide Gedächtnisspeicher die Aufgabe teilen können. Mit einigen Tricks lässt sich die Gedächtnislast bei Telefonnummern reduzieren. Sind Sie z. B. mit der Stadt, wo die Person lebt, vertraut, so können Sie die Vorwahl als einen Block enkodieren (geeignete Größe für die Speicherung).

Multitasking – größte Belastung für das Arbeitsgedächtnis

Die größte Belastung für unser Arbeitsgedächtnis kommt vom Multitasking, bzw. dem Versuch, mehrere Dinge gleichzeitig auszuführen. Wie oft telefonieren Sie, hören gleichzeitig Musik und surfen im Internet? Sie können darauf wetten, dass ihr präfrontaler Cortex (PFC) dabei auf Hochtouren arbeitet. Bedenklich wird das Multitasking bei Aufgaben, die wie das Autofahren im Straßenverkehr mit Gefahren verbunden sind. Haben Sie jemals beobachtet, dass ein Autofahrer versuchte, am Steuer gleichzeitig noch Zeitung zu lesstressen, etwas zu essen und mit dem Handy zu telefonieren? Hier können Sie einen ausführlichen Artikel über Multitasking lesen.

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Leider beruhen viele Autounfälle auf dem Versuch eines Multitasking am Steuer. Deshalb ist für Autofahrer das Telefonieren mit dem Handy ohne Freisprecheinrichtung in Deutschland und der Schweiz und vielen anderen Ländern verboten.

Ein überlastetes Arbeitsgedächtnis beeinträchtigt die „Metakognition„, das heißt unsere Fähigkeit, kognitive Prozesse genau zu überwachen und zu bewerten. Vielleicht  glauben  Sie,  auch dann  sehr  gut Auto  fahren oder die wichtigsten Kerngedanken Ihres Gesprächspartners aufnehmen zu können, wenn Sie sich gleichzeitig auf andere Dinge konzentrieren (wie Jemanden, der während der Französisch-Vorlesung in seinem Chemiebuch lernt). Die Forschung lehrt uns, dass man nicht auf so hohem Niveau operieren kann, wenn Sie mehrere Dinge gleichzeitig tun (siehe auch den Zusammenhang zwischen Arbeitsgedächtnis und Demenz).

Arbeitsgedächtnis optimal nutzen

Die Fokussierung auf eine Aufgabe verbessert ganz erheblich die Fähigkeit, das Arbeitsgedächtnis effektiv einzusetzen. Umgekehrt verringert ein erhöhtes Stressniveau die Arbeitsgedächtnisspanne oder Merkspanne und die Fähigkeit, sich auf die exekutiven Funktionen zu konzentrieren und die exekutive Kontrolle zu fokussieren. Einige Forschungsbefunde lassen vermuten, dass durch Stress der Dopaminspiegel im präfrontalen Cortex steigt was die Fähigkeit beeinträchtigt, Informationen effizient zu überwachen und zu aktualisieren. Dadurch wird der Lernprozess unnötig gehemmt.

Fazit: Durch Arbeitsspeichertraining werden die Voraussetzungen für ein effizientes Lernen geschaffen. Test bei vielen Schülern und Studenten haben gezeigt, dass die Lernleistung durch gezieltes Arbeitsspeichertraining sich erheblich steigern lässt. Solche Versuche hat die GfG, Gesellschaft für Gehirntraining schon mehrmals an Gymnasien durchgeführt.

Verwendete Bilder:© Rainer Sturm / pixelio.de („ZeitmanagementI“), © Henry Klingberg / pixelio.de („LernenI“)