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Arbeitsgedächtnis und ADHS


Arbeitsgedächtnistraining verbessert ADHS – neue Hoffnung für Eltern?

(Marcel Liechti. Dipl. Gehirntrainer GfG, Master of mathematics)

Typische Fragen: Kann ich meinem Zappelphilip endlich helfen? Wann braucht er nicht mehr dieses unsägliche, mystische Ritalin, bei dem wir immer ein ungutes Gefühl haben? Können die Schulleistungen von ADHS-geplagten Kindern endlich verbessert werden? Ist sogar für viele Kinder ein gezieltes Arbeitsgedächtnistraining  der Schlüssel zum Schulerfolg? Gleich vorweg: Es gibt berechtigte Hoffnungen, wie die jüngere Forschung aus der Neurologie uns mitteilt…

Das Arbeitsgedächtnis besitzt eine Schlüsselfunktion und ist für das Lösen von vielen kognitiven Aufgaben von großer Bedeutung. Es hängt stark mit dem präfrontalen Kortex (Stirnlappen) des Gehirns zusammen. Defizite des Arbeitsgedächtnisses treten bei einigen Störungen auf, bei denen auch der präfrontale Kortex beeinträchtigt ist. Dazu gehören Schlaganfälle, traumatische Gehirnverletzungen und vorallem ADHS. ADHS ist die Abkürzung für Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung. Div. Forschungsarbeiten konnten einwandfrei zeigen, dass ein systematisches Gehirntraining das Arbeitsgedächtnis bzw. Arbeitsspeicher(ASP) signifikant verbessern kann. Anhand des ASP-Trainings können die  Merkspanne, die Informationsverararbeitungsgeschwindigkeit IVG  sowie das komplexe Schlussfolgern verbessert werden. Genau genommen sind Merkspanne und IVG Komponenten des Arbeitsspeichers. Studien vom bekannten Prof. Torkel Klingberg vom Karolinska Institut of Stockholm mittels bildgebenden Verfahren konnten zeigen, dass das ASP-Training die Gehirntätigkeiten im präfrontalen Kortex erhöhen.

Die Wissenschaft bestätigt: Die Ursachen von ADHS sind immer biologischer Natur

ADHS ist ausserordentlich stark genetisch bedingt, wie man es bei psychischen Störungen sonst nur beim Autismus kennt. Fast 65 Prozent aller Fälle gehören in diese Kategorie. Diese genetischen Mängel führen zu einer Entwicklungsverzögerung von vier Hirnregionen, die entscheidend für die Selbstkontrolle sind; dazu gehört vor allem das Arbeitsgedächtnis. Diese Regionen sind bei ADHS-Kindern kleiner und deutlich weniger aktiv, als sie sein sollten. Die restlichen 35 Prozent der Fälle sind auf Schädigungen durch Umweltfaktoren zurückzuführen, die meist während der Schwangerschaft auftreten. Auch für Babys, deren Mütter in der Schwangerschaft rauchen, ist das Risiko für ADHS viel höher, weil Nikotin – und übrigens auch Alkohol – ein wahres Gift für das Gehirn des Babys ist.

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Die Rolle des Arbeitsgedächtnis im Zusammenhang mit ADHS

Das Arbeitsgedächtnis besitzt eine Schlüsselfunktion, welche für viele kognitive Tätigkeiten von großer Bedeutung ist. Das Arbeitsgedächtnis besitzt die Fähigkeit Informationen, während eines kurzen Zeitabschnitts, einige Sekunden, im Gedächtnis zu behalten. Die Kapazität des Arbeitsgedächtnisses wird in Testsituationen gemessen, indem zB. mit dem bekannten S-KAI-Test von Dr. Lehrl, GfG, die Merkspanne und die IVG gemessen werden. Im Alltag benötigen wir das Arbeitsgedächtnis, um uns an Pläne oder Anweisungen zu erinnern, beim Lösen von Problemen sowie beim Kontrollieren der Aufmerksamkeit (z.B., sich erinnern, was man beachten muss).

Defizite im Arbeitsgedächtnis werden häufig als „Unaufmerksamkeitsprobleme“ wahrgenommen. Betroffene haben z.B. Mühe, einen Text konzentriert zu lesen, oder `Erinnerungsprobleme’, wie beispielsweise, wenn man von einem Zimmer in das andere geht und dabei vergisst, was man eigentlich tun wollte. Bei Kindern zeigt sich das Problem häufig darin, das sie sich nicht mehr erinnern was als nächstes zu tun ist. Dadurch fällt es ihnen enorm schwer, eine Tätigkeit wie geplant zu beenden, dem Schulunterricht zu folgen oder ein Mathematik-Problem zu lösen. Defizite des Arbeitsgedächtnisses sind von zentraler Bedeutung für die Erklärung von kognitiven Problemen der ADHS-Betroffenen (Untersuchungen gehen vorallem auf Prof. Russell Barkley zurück). Er verglich Aufgaben zum Arbeitsgedächtnis mit anderen Aufgaben und konnte nachweisen, dass Kinder mit ADHS bei den Aufgaben zum Arbeitsgedächtnis deutlich mehr Mühe bekundeten als bei anderen Aufgaben.

Kann durch Training das Arbeitsgedächtnis verbessert werden?

Die Antwort ist entschieden ja. Die Aussage: Arbeitsgedächtnistraining anstelle von Ritalin, ist in der Idee richtig! Torkel Klingberg erforscht seit etlichen Jahren am Karolinska Institut und an der Stanford Universität die neuronalen Grundlagen des Arbeitsgedächtnisses und deren Defizite bei Kindern und jungen Erwachsenen. Seit jeher wurde angenommen, dass die Kapazität des Arbeitsgedächtnisses eine fixe Eigenschaft des Individuums ist. Torkel Klingberg hat jedoch vor kurzem begonnen Methoden zur Verbesserung des Arbeitsgedächtnisses zu entwickeln. Viele Entwickler um bekannte Neurologen begannen Arbeitspeicherprogramme zu entwickeln. Das Training besteht aus spezifischen Aufgaben zum Arbeitsgedächtnis, die am Computer durchgeführt werden. Der Schwierigkeitsgrad der jeweiligen Übung wird entsprechend einem spezifischen Algorithmus adaptiv angepasst. Während 30-45 Minuten täglich, führen die Kinder und Erwachsenen eine festgelegte Anzahl von Aufgaben durch. Dies möglichst an fünf Tagen pro Woche während ca 8-10 Wochen. Während des Trainings wird die Leistung adaptiv dem Probanden angepasst, seine Daten gespeichert und für laufende und spätere Analysen verwendet. Eines der flexibelsten Programm heisst PrimusFlex und wurde von der Firma Neuronation in Berlin entwickelt. Diese bereits mehrfach ausgezeichnete junge Berliner Firma wird tatkräftig vom Dortmunder Prof. Falkenstein in wissenschaftlichen Aspekten beraten. Das Resultat sind bereits renommierte Auszeichnungen.
Studie belegt die Richtigkeit der Arbeitsgedächtnistraining ADHS – Hypothese.

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