Können Nach Analyse der Symptome diagnostiziert ein Arzt die Störung, die beiden bekanntesten Aufmerksamkeitsstörungen sind ADS und ADHS. Kinder und Erwachsene, die unter einer Aufmerksamkeitsdefizitstörung (ADS) leiden, reagieren häufig impulsiv und aggressiv.
ADHS – Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung
Sie haben Schwierigkeiten sich zu konzentrieren, arbeiten langsam und wirken verträumt und in sich gekehrt. Bei einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS), die meist schneller erkannt wird, tritt zusätzlich das Symptom der Hyperaktivität in Erscheinung. Durch genetische Veranlagung und verschiedene äußere Einflüsse wie Alkohol- oder Tabakkonsum der Mutter während der Schwangerschaft oder einen Mangel an Sauerstoff während der Geburt kann das Entstehen einer Aufmerksamkeitsstörung begünstigt werden. Dabei ist die Informationsübertragung zwischen den Gehirnzellen gestört, der Botenstoff Dopamin geht seiner Aufgabe als Vermittler zwischen den Zellen nur eingeschränkt nach.
Um die Symptome von ADS und ADHS zu behandeln, können verschiedene Therapieverfahren Anwendung finden. Medikamentös wird der Krankheit mit Mitteln wie Ritalin entgegengewirkt, die sich positiv auf die Konzentrationsfähigkeit auswirken, indem sie den Abbau von Dopamin im Gehirn unterbinden. Doch die Forschung hat gezeigt, dass sich die typischen Symptome der Störungen auch ohne den Einsatz von Medikamenten über ein gezieltes Training des Arbeitsgedächtnisses reduzieren lassen.
Positive Auswirkungen durch Gehirnjogging
In verschiedenen Studien konnten Wissenschaftler die positiven Auswirkungen des Gehirnjoggings auf Patienten mit einer Aufmerksamkeitsstörung belegen. Ein Forscherteam um Torkel Klingberg vom Karolinska-Institut der Universität Stockholm führte im Jahr 2002 ein entsprechendes Experiment durch. Kinder mit einer Aufmerksamkeitsstörung im Alter von sieben bis zwölf Jahren wurden in zwei Gruppen aufgeteilt und trainierten über fünf Wochen täglich für vierzig Minuten ihr Arbeitsgedächtnis mit Übungen des Gehirnjoggings. Während bei der ersten Gruppe die Aufgaben immer schwieriger wurden, blieb bei der zweiten Gruppe der Schwierigkeitsgrad konstant. Ein Vergleich der ADS-Symptome vor und nach dem Versuch zeigte, dass bei den Kindern beider Gruppen die Beschwerden nachgelassen hatten, in ihrem alltäglichen Verhalten oder auch bei Kopfrechenübungen zeigten sie sich ruhiger und konzentrierter. Vor allem die Kinder, deren Aufgaben in ihrem Schwierigkeitsgrad mit den Leistungsmöglichkeiten anstiegen, zeigten eine deutliche Verbesserung im Vergleich der Symptome.
Welche Rolle das Arbeitsgedächtnis bei der Aufmerksamkeitsstörung spielt
Auch auf Erwachsene und Kinder anderer Altersgruppen lassen sich die Resultate der Studie übertragen. Wird das Arbeitsgedächtnis regelmäßig mit Aufgaben des Gehirnjoggings trainiert, kann den typischen Symptomen von ADS und ADHS entgegengewirkt werden. Das Gehirnjogging stellt somit eine gute Alternative zu einer medikamentösen Behandlung dar, wenn die Aufgaben sich immer an den Fähigkeiten orientieren und den Patienten weder unter- noch überfordern.