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Geistig fit durch Tanzen


dancingDass Tanzen fit hält und gute Laune macht, das ist schon längst bekannt. Doch welche Auswirkungen hat das Tanzen auf das Gehirn und wie sehr hilft es beispielsweise älteren Menschen?

Das haben nun Forscher aus Bochum genauer betrachtet, mit verblüffendem Ergebnis: Übten die betagten Probanden nur einmal pro Woche ein speziell für ältere Leute entwickeltes Tanzprogramm, verbesserte dies ihre geistige Fitness und steigerte ihre Aufmerksamkeit und Reaktionsfähigkeit.

Vorweg schon einmal sei gesagt: Schon eine Stunde Tanz pro Woche verbessert Aufmerksamkeit, Gedächtnis- und Reaktionsfähigkeit messbar!

Positive Wirkung auf das Gehirn

Warum hat Tanzen einen solch positiven Einfluss? Ganz einfach: Das Tanzen selbst in „kleinen Dosen“ liefert schon messbar positive Wirkungen berichten die Neurologen. Viele Menschen wünschen sich, bis ins hohe Alter selbstständig leben und wohnen zu können. Das aber setzt voraus, dass man seinen Alltag auch als älterer Mensch noch gut bewältigen kann, sowohl geistig als auch körperlich. Neurowissenschafter der Ruhr-Universität Bochum untersuchten daher gezielt, was man tun kann, um im Alter fit zu bleiben. Aus Studien mit Tieren ist bereits bekannt, dass eine reizvolle und herausfordernde Umgebung in Gesellschaft degenerative Alterungsprozesse vermindert und die Lernfähigkeit steigert.

Gehirntraining

Die mehrfache Schweizermeisterin in den Lateinamerikanischen Tänzen

Besser vernetzte Neuronen und Synapsen

Als Vergleich und zum Einschätzen der Ergebnisse wurde als Maßstab der sogenannte „Small-World-Property“ – Wert genommen. Dieser wird anhand von EEGs an gesunden und durchschnittlich leistungsfähigen Gehirnen gemessen. Er besagt, wie weitreichend die Kommunikation innerhalb des Gehirns stattfindet, das heißt, ob viele Nervenzellen in unterschiedlichen Gehirnregionen untereinander kommunizieren, oder ob dies lediglich in kleinen, abgeteilten Bereichen geschieht.

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In früheren Studien wurde nämlich herausgefunden, dass bei Erkrankungen wie Demenz die Kommunikation zwischen weit entfernten Nervenzellen immer geringer ausfällt und die Denkleistungen eher in kleinen begrenzten Bereichen stattfindet.

Im Aufbau unterschieden sich die beiden oben genannten Gruppen nicht. Die Verteilung von männlichen und weiblichen Personen war ausgeglichen, die Denkleistung, der Ausbildungsstand, das Körpergewicht war ausgeglichen. Das erste und weniger verblüffende Ergebnis der Studie besagt:

Tanzen lernen fördert die körperliche Fitness

Dies scheint nicht verwunderlich, da die Tanzgruppe sich regelmäßig bewegte, während die andere Gruppe vor einem Bildschirm saß und sich körperlich nicht betätigen musste.

Welche Veränderungen waren jedoch in den Gehirnen der Tanzgruppe im Vergleich mit der anderen Gruppe aufgefallen?

Die „Small-World-Property“ hatte sich eindeutig verändert. Die Kommunikation innerhalb der Gehirne war weitreichender als vor der Studie. Außerdem war die Weiterleitung von Reizen schneller geworden, was eine deutliche Umstrukturierung der Kommunikationswege aufzeigt.

Die Netzwerke des Gehirns passen sich den äußeren Reizen an! Für die meisten Probanden war Tanzen eine ganz neue Erfahrung. Diese Herausforderung forderte die Kommunikation der unterschiedlichsten Gehirnregionen und führte somit zu einem erweiterten Netzwerk von Nervenzellen. Besonders spannend war die Beobachtung, dass sich körperliche Fitness und geistige Denkleistung gleichzeitig steigerten. Je höher die körperliche Fitness wurde, desto besser wurden die kognitiven Leistungen.

Fazit: Zusammengefasst hat die Studie herausgefunden, dass ein regelmäßiges Tanztraining die Neuroplastizität der älteren Menschen deutlich erhöhen kann!

Diese Tatsache kann vor allem dazu dienen, Alternativen zur klassischen Behandlung mit Medikamenten zu entwickeln. Die komplexe Stimulierung von unterschiedlichsten Gehirnregionen beim Erlernen unterschiedlichster Tänze kann ein wertvoller Aspekt bei der Behandlung und Vorbeugung von Demenz sein. Und davon abgesehen, macht Tanzen in einer Gruppe auch viel mehr Spaß als die bisher angebotenen medizinischen Interventionen.

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Das, was schon lange aus Untersuchungen mit Tieren bekannt ist, kann nach dieser Studie nun auch auf den Menschen übertragen werden: Tanzen bedeutet körperliche Aktivität, die den individuellen Fähigkeiten angepasst werden kann und dennoch genügend Spielraum für Entwicklungen bietet. Das Erlernen von Schrittfolgen und Kombinationen ist darüber hinaus eine beträchtliche Herausforderung für das Gehirn. Im Zusammenspiel mit der sozialen Interaktion und der akustischen und emotionalen Stimulation entsteht beim Tanzen so die nahezu perfekte reizreiche und herausfordernde Umgebung für den Menschen.

Erhöhung von Arbeitsspeicher, Merkspanne und Aufmerksamkeit

In einer weiteren Studie untersuchten die Forscher den Einfluss des speziell für diese Altersgruppe zusammengestellten Test-Programms. Während rund 25 Teilnehmer über einen Zeitraum von sechs Monaten einmal pro Woche eine Stunde lang tanzten, erhielt eine Kontroll-Gruppe im gleichen Zeitraum keinen Tanzkurs. Vor und nach dem Kurs durchliefen die Studienteilnehmer Tests, in denen verschiedene Merkmale und Fähigkeiten untersucht wurden, um möglichst aussagekräftige Informationen zum Arbeitsspeicher – wie Merkspanne, Aufmerksamkeit, Informationsgeschwindigkeit (IVG), usw. – zu erhalten. Der Fokus der Untersuchungen lag dabei bewusst nicht auf Bereichen, die typischerweise mit dem Tanzen in Verbindung gebracht werden, wie Stand- oder Körperhaltung, sondern auf der Aufmerksamkeit, der Denk- und Merkfähigkeit sowie der subjektiven Empfindung der momentanen Situation.

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Das Ergebnis der Studie:

Während sich bei der Kontrollgruppe keine Veränderungen zeigten, stellten die Forscher bei den Tänzern signifikante Verbesserungen fest. Sowohl ihr Gedächtnis, ihre Wahrnehmung und ihre Aufmerksamkeit als auch körperliche Fertigkeiten wie Balancegefühl verbesserten sich deutlich. Interessanterweise zeigte der Tanzkurs ausgerechnet in dem Bereich, in dem die Forscher es erwartet hätten, keine Wirkung: bei der Leistungsfähigkeit des Herz-Kreislauf-Systems. Ein bemerkenswerter Umstand, da zum Beispiel Verbesserungen des Denkvermögens und der Lernfähigkeit häufig mit einer verbesserten Herz-Kreislauf Leistungsfähigkeit verbunden sind.

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